Erläuterung
Die Verbindungen, die aus der Veresterung von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren (E 471) mit Milchsäure hervorgehen, haben schwache Emulgatoreigenschaften. Sie sind zudem dazu geeignet, Luft in Lebensmitteln zu halten und beeinflussen so die Porenbildung und das Volumen von Backwaren. Weil die Verbindungen nicht besonders stabil sind, zerfallen sie meist schon im Lebensmittel in Monoglyceride und Milchsäure.
Herstellung
Die Milchsäureester der Mono- und Diglyceride werden hergestellt, in dem natürliche Fette oder aus ihnen gewonnene Mono- und Diglyceride mit Milchsäure verestert werden. Die Herstellung der Fettsäuren kann aus tierischen Rohstoffen erfolgen, üblicherweise werden jedoch Soja- oder andere pflanzliche Öle sowie Glycerin verwendet. Der Einsatz gentechnisch veränderter Organismen ist möglich.
Einsatz
Milchsäureester der Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren sind ohne Höchstmengenbeschränkung (quantum satis) für Lebensmittel allgemein zugelassen. Ausgenommen sind lediglich unbehandelte und solche Lebensmittel, die nach dem Willen des Gesetzgebers nicht durch Zusatzstoffe verändert werden sollen. E 472b ist unter anderem zugelassen für:
- Brot
- Kuchen, Kekse, Blätterteiggebäck
- Fertigbackmischungen
- schaumige Desserts
qs = quantum satis (wörtlich etwa: ausreichende Menge). Eine Höchstmenge ist nicht vorgeschrieben. Es darf jedoch nur soviel eingesetzt werden, wie für die gewünschte Wirkung unbedingt notwendig ist.
Sicherheit
- ADI-Wert: nicht festgelegt
- Milchsäureester der Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren gelten als unbedenklich.
- Sie gehen in den Fettstoffwechsel ein.
Siehe auch:
- Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren E 471
- Essigsäureester E 472a
- Citronensäureester von Mono- und Diglyceriden E 472c
- Weinsäureester von Mono- und Diglyceriden E 472d
- Mono- und Diacetylweinsäureester von Mono-und Diglyceriden E 472e
- Gemischte Essig- und Weinsäureester von Mono- und Diglyceriden E 472f