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E 171
Titandioxid

Erläuterung

Titan ist ein natürlich vorkommendes Metall. In der Lebensmittelindustrie wird Titandioxid als weißer Farbstoff eingesetzt. Im Unterschied zu den in Flüssigkeiten löslichen Farbstoffen ist das Pigment Titandioxid jedoch nicht löslich. Die Partikel werden vielmehr sehr fein in ihrem Medium verteilt, ohne aber ihre chemische Zusammensetzung zu ändern. Titandioxid ist beständig gegen Licht, Hitze und Säuren.

Herstellung

Titandioxid wird mit Hilfe chemischer Reaktionen aus dem natürlich vorkommenden Eisenerz Ilmenit (Titaneisen) gewonnen.

Einsatz

Titandioxid war bis August 2022 ohne Höchstmengenbeschränkung (quantum satis) für Lebensmittel allgemein zugelassen. Ausgenommen waren lediglich unbehandelte und solche Lebensmittel, die nach dem Willen des Gesetzgebers nicht durch Zusatzstoffe verändert werden sollen.

E 171 wurde insbesondere verwendet für:

  • Dragees
  • Kaugummi
  • Überzüge

Darüber hinaus ist es zum Färben von Arzneimitteln und Kosmetika zugelassen. Vor allem in Sonnenschutzprodukten ist es weit verbreitet. Als Titanweiß ist es zudem ein wichtiges Pigment in der Malerei.

qs = quantum satis (wörtlich etwa: ausreichende Menge). Eine Höchstmenge ist nicht vorgeschrieben. Es darf jedoch nur soviel eingesetzt werden, wie für die gewünschte Wirkung unbedingt notwendig ist.

Sicherheit

  • ADI-Wert: nicht festgelegt
  • Im Januar 2022 hat die Europäische Kommission den Einsatz von Titandioxid in Lebensmitteln untersagt. Das Verbot gilt seit August 2022.
    Produkte mit E 171, die bis zu diesem Zeitpunkt in den Verkehr gebracht wurden, dürfen noch bis zum Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums oder Verbrauchsdatums verkauft werden.
    Hintergrund ist die Neubewertung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) zu E 171 von Mai 2021. Der Stoff wurde wegen seiner möglicherweise erbgutschädigenden Wirkung als nicht mehr sicher in Lebensmitteln eingestuft. Zuvor galt E 171 als unbedenklich.
  • In Tierversuchen zeigte sich, dass Nano-Titandioxid-Partikel, wie sie zum Teil auch im Farbstoff E 171 vorkommen, bestehende Darmentzündungen verstärken können. Ob dies auf den Menschen übertragbar ist, muss noch untersucht werden.

Siehe auch:

Vegan
Dieser Zusatzstoff ist pflanzlichen, mineralischen oder synthetischen Ursprungs. In der Funktionsklasse der Geschmacksverstärker bzw. für Zusatzstoffe bei deren Herstellung Fettsäuren notwendig sind, können tierische Bestandteile nicht ausgeschlossen werden. Für eine strenge vegane Ernährung sind diese unter Umständen nicht geeignet.

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