Erläuterung
Das dunkelrote Amaranth gehört zur Gruppe der Azofarbstoffe. Es ist chemisch eng verwandt mit Azorubin (E 122), verliert allerdings in Kontakt mit Fruchtsäuren seine Farbe. Der Lebensmittelfarbstoff Amaranth hat nichts zu tun mit dem südamerikanischen Getreide gleichen Namens.
Herstellung
Amaranth wird in einem mehrstufigen Prozess, der so genannten Azokupplung, chemisch synthetisiert. Dabei entsteht die für alle Azofarbstoffe charakteristische Azogruppe aus zwei Stickstoffatomen. Unter Amaranth wird im Allgemeinen das Natriumsalz der Verbindung verstanden. Das Calcium- und Kaliumsalz sowie der Aluminiumlack sind jedoch ebenfalls zugelassen.
Einsatz
Amaranth darf ausschließlich eingesetzt werden in:
- Kaviar (max. 30 mg/kg)
- Liköre und Spirituosen (max. 30 mg/l)
Darüber hinaus wird der Farbstoff in Arzneimitteln, Kosmetika und Textilien eingesetzt.
Sicherheit
- ADI-Wert: 0,15 mg/kg Körpergewicht pro Tag
- Der Verzehr von Amaranth kann bei entsprechend veranlagten Menschen pseudoallergische Reaktionen auslösen. Im Zuge der Neubewertung des Stoffes im Jahr 2010 konnte aus den vorliegenden wissenschaftlichen Daten allerdings nicht abgeleitet werden, dass allein Amaranth diese Reaktionen auslöst. Man weiß aber schon länger, dass es insbesondere dann zu Symptomen auf der Haut oder den Atemwegen kommen kann, wenn eine Allergie gegen Salicylsäure und ihre Abkömmlinge besteht.
- Die so genannten Salicylate finden sich in Aspirin (Wirkstoff Acetylsalicylsäure) sowie natürlicherweise in Ananas, Apfelsinen, Aprikosen, Erdbeeren, Grapefruit, Himbeeren, Honig, Johannisbeeren (rot und schwarz), Weintrauben und Zitronen. Auch Personen, die empfindlich auf Benzoesäure (E 210) reagieren, können pseudoallergisch auf Amaranth reagieren.