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Erläuterung

Phosphorsäure und ihre Salze (Phosphate) sind in der Natur weit verbreitet. Sie sind die Quelle für das für alle Lebewesen wichtige Element Phosphor. Im menschlichen Körper summiert sich die Menge an Phosphaten, die unter anderem in Knochen, Zähnen, genetischem Material und Energiestoffwechsel eine wichtige Rolle spielen, auf mehrere Kilogramm.

Phosphorsäure schmeckt rein sauer und wirkt stark komplexbildend. Im Gegensatz zu den Phosphaten, die in der industriellen Lebensmittelproduktion viele verschiedene Funktionen übernehmen, wird Phosphorsäure vor allem als Säuerungsmittel eingesetzt.

Herstellung

Phosphorsäure wird aus phosphathaltigen Mineralien (Apatiten) gewonnen. Dies ist durch den Aufschluss mit starken Säuren und anschließende Extraktion und Destillation möglich. Auch mit Hilfe elektrochemischer Verfahren kann Phosphor aus Apatiten gewonnen werden. Es wird im Anschluss gereinigt, durch Verbrennung oxidiert und mit Wasser zu Phosphorsäure aufbereitet.

Einsatz

Phosphorsäure ist unter Einhaltung bestimmter Höchstmengen für einige Lebensmittel zugelassen. Die Zulassungen gelten größtenteils auch für die Phosphate, die deutlich häufiger angewendet werden. Phosphorsäure ist unter anderem zugelassen für:

  • Erfrischungsgetränke, insbesondere Cola-Getränken (max. 700 mg/l)
  • Sportlergetränke (max. 0,5 g/l)
  • Schlagsahne und Sahneerzeugnisse (max. 5 g/kg)
  • Milchgetränke (je nach Fettgehalt max. 1 – 1,5 g/kg)
  • Milchpulver und Kaffeeweißer (max. 2,5 g/kg bzw. 30 g/kg)

Phosphorsäure ist darüber hinaus der Ausgangsstoff für die Herstellung verschiedener Phosphate (E 339, 340, 341, 442, 250, 451, 452, 541) und Phosphatstärke (E 1410). Sie wird als technischer Hilfsstoff beim Aufschließen von Eiweißen und Rohkakao eingesetzt.

Sicherheit

  • ADI-Wert: 40 mg/kg Körpergewicht pro Tag (für die Summe von Phosphorsäure und aller Phosphate)
  • Phosphorsäure gilt als unbedenklich.
  • Durch große Mengen Phosphat (1,5 bis 2,5 g pro Tag) wurden ein Abfall des Calciumspiegels und ein Anstieg des Parathormonspiegels im Blut beobachtet. Die daraus abgeleitete These, eine hohe Phosphat-Aufnahme störe das Calcium-Phosphat-Gleichgewicht im Körper und führe zum Abbau von Calcium aus den Knochen, konnte jedoch nicht bestätigt werden.
  • Auch der Verdacht, dass Phosphate an der Entstehung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) bei Kindern beteiligt seien, konnte nicht bestätigt werden.
  • Der ADI-Wert gilt nicht für Personen mit mittelschwerer bis schwerer Einschränkung der Nierenfunktion, die als eine empfindliche Bevölkerungsgruppe zu betrachten sind.

Siehe auch:

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