Erläuterung
Diphosphate sind Abkömmlinge der Phosphorsäure (E 338). Je nachdem, welche und wie viele Alkalimetallionen im Molekül gebunden sind, werden folgende Varianten unterschieden: Dinatrium-Diphosphat, Trinatrium-Diphosphat, Tetranatrium-Diphosphat, Tetrakalium-Diphosphat, Dicalcium-Diphosphat und Calciumdihydrogen-Diphosphat. Nach ihren technologischen Eigenschaften werden die Verbindungen für unterschiedliche Zwecke eingesetzt.
Wegen ihrer besonderen chemischen Eigenschaften werden Phosphate in der Lebensmittelindustrie in sehr verschiedenen Funktionen eingesetzt (siehe Natriumphosphat E 339). Diphosphate zeichnen sich durch eine besonders starke komplexbildende Wirkung aus und werden daher insbesondere als Kuttermittel und Schmelzsalze eingesetzt. Sie verhindern zudem in vielen Lebensmitteln das unerwünschte Ausfallen schwerlöslicher Calcium-Verbindungen.
Herstellung
Diphosphate werden mit Hilfe von Natron-, Kali- oder Calciumlauge aus Phosphorsäure hergestellt.
Einsatz
Diphosphate sind zusammen mit allen anderen Phosphaten nur für bestimmte Lebensmittel zugelassen. Dazu gehören unter anderem:
- Fleischerzeugnisse (max. 5 g/kg)
- Schmelzkäse und Zubereitungen daraus (max. 20 g/kg)
- Desserts (max. 1 g/kg)
- Speiseeis (max. 1 g/kg)
- Mehle und Backmischungen (max. 2,5 bzw. 20 g/kg)
Diphosphate werden darüber hinaus in Reinigungsmitteln und der Papierherstellung eingesetzt.
Sicherheit
- ADI-Wert: 40 mg/kg Körpergewicht pro Tag (für die Summe von Phosphorsäure und aller Phosphate)
- Phosphate gelten als unbedenklich.
- Durch große Mengen Phosphat (1,5 bis 2,5 g pro Tag) wurden ein Abfall des Calciumspiegels und ein Anstieg des Parathormonspiegels im Blut beobachtet. Die daraus abgeleitete These, eine hohe Phosphat-Aufnahme störe das Calcium-Phosphat-Gleichgewicht im Körper und führe zum Abbau von Calcium aus den Knochen, konnte jedoch nicht bestätigt werden.
- Auch der Verdacht, dass Phosphate an der Entstehung von Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) bei Kindern beteiligt seien, konnte nicht bestätigt werden.
- Der ADI-Wert gilt nicht für Personen mit mittelschwerer bis schwerer Einschränkung der Nierenfunktion, die als eine empfindliche Bevölkerungsgruppe zu betrachten sind.