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vegan

E 124
Cochenillerot A

Erläuterung

Der künstliche Farbstoff Cochenillerot A färbt Lebensmittel rot. Er gehört zur Gruppe der Azofarbstoffe und ist eng mit dem Amaranth (E 123) verwandt. Cochenillerot A ist gut in Wasser und Alkohol löslich. Während der Farbstoff beständig gegen Hitze und Säure ist, erhält die Farbe in basischen Lösungen einen bräunlichen Stich.

Herstellung

Cochenillerot A wird in einem mehrstufigen Prozess, der so genannten Azokupplung, chemisch synthetisiert. Dabei entsteht die für alle Azofarbstoffe charakteristische Azogruppe aus zwei Stickstoffatomen. Unter Cochenillerot A wird im Allgemeinen das Natriumsalz der Verbindung verstanden. Das Calcium- und Kaliumsalz sowie der Aluminiumlack sind jedoch ebenfalls zugelassen.

Einsatz

Cochenillerot A darf nur bestimmten Lebensmitteln zugesetzt werden. Dafür gelten zudem strenge Höchstmengen:

  • essbare Käserinden und Wursthüllen (qs)
  • Soßen, Würzmittel, Chutneys (500 mg/kg)
  • Lachsersatz, Surimi (500 mg/kg)
  • Nahrungsergänzungsmittel (max. 300 mg/kg)
  • Senf (300 mg/kg)
  • Spirituosen, Frucht- und Obstweine (max. 200 mg/l)
  • gesalzene Knabberartikel aus Kartoffeln oder Getreide (200 mg/kg)
  • Schmelzkäse (100 mg/kg)
  • Fleisch- und Fischersatzprodukte aus pflanzlichem Eiweiß (max. 100 mg/kg)
  • Süßwaren, Speiseeis, Desserts (50 mg/kg)
  • Kuchen, Kekse, Blätterteiggebäck (50 mg/kg)
  • Brausepulver, Brausen, Sirup (max. 50 mg/l)

Um Violett- oder Brauntöne zu erhalten, wird Cochenillerot mit anderen Farbstoffen gemischt. Der Farbstoff ist darüber hinaus zum Färben von Arzneimitteln, Kosmetika und Textilien zugelassen.

qs = quantum satis (wörtlich etwa: ausreichende Menge). Eine Höchstmenge ist nicht vorgeschrieben. Es darf jedoch nur soviel eingesetzt werden, wie für die gewünschte Wirkung unbedingt notwendig ist.

Sicherheit

  • ADI-Wert: 0,7 mg/kg Körpergewicht
  • Cochenillerot A kann bei entsprechend veranlagten Menschen allergische Symptome (Pseudoallergie) auslösen. Insbesondere, wenn bereits eine Allergie gegen Salicylsäure und ihre Abkömmlinge besteht, kann es zu Symptomen auf der Haut oder an den Atemwegen kommen.
  • Die so genannten Salicylate finden sich in Aspirin (Wirkstoff Acetylsalicylsäure) sowie natürlicherweise in Ananas, Apfelsinen, Aprikosen, Erdbeeren, Grapefruit, Himbeeren, Honig, Johannisbeeren (rot und schwarz), Weintrauben und Zitronen. Auch Personen, die empfindlich auf Benzoesäure (E 210) reagieren oder unter Asthma leiden, können pseudoallergisch auf Cochenillerot A reagieren.
  • Lebensmittel, die diesen Farbstoff enthalten, müssen seit dem 20. Juli 2010 den folgenden Hinweis auf dem Etikett tragen: „kann die Aktivität und Aufmerksamkeit von Kindern beeinträchtigen“.

Siehe auch:

Vegan
Dieser Zusatzstoff ist pflanzlichen, mineralischen oder synthetischen Ursprungs. In der Funktionsklasse der Geschmacksverstärker bzw. für Zusatzstoffe bei deren Herstellung Fettsäuren notwendig sind, können tierische Bestandteile nicht ausgeschlossen werden. Für eine strenge vegane Ernährung sind diese unter Umständen nicht geeignet.

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