Süßungsmittel

Kekse für Diabetiker schmecken süß, lassen aber den Insulinspiegel nicht ansteigen, Kaugummis ohne Zucker helfen, Karies vorzubeugen und viele Light-Produkte bieten Süße ohne überflüssige Kalorien –Substanzen, die süß machen ohne die Stoffwechselwege des Zuckers zu gehen, sind weit verbreitet. Innerhalb der Gruppe dieser sogenannten Süßungsmittel werden Zuckeraustauschstoffe von Süßstoffen unterschieden.

Zuckeraustauschstoffe gehören wie Zucker und seine nahen Verwandten zu den ausschließlich aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff aufgebauten Kohlenhydraten. Ihre chemische Struktur weist die Zuckeraustauschstoffe als sogenannte Zuckeralkohole aus. Bis auf eine Besonderheit ihrer chemischen Struktur haben sie jedoch nichts mit dem berauschenden Trinkalkohol gemeinsam. Sie haben keinen Einfluss auf den Blutzucker- und den Insulinspiegel und sind deshalb in Diabetiker-Produkten weit verbreitet. Allerdings liefern sie beim Abbau eine kleine Menge Energie von ungefähr 2 – 4 kcal/g. Daher helfen sie nicht unbedingt beim Kaloriensparen.

Zuckeraustauschstoffe werden im Dünndarm nur sehr langsam abgebaut und gelangen daher weitgehend unverändert in die unteren Darmabschnitte. Weil sie dort ihrer Umgebung Wasser entziehen, führen sie schnell zu Durchfällen. Lebensmittel, die einen Anteil von mehr als 10 % Zuckeraustauschstoffe enthalten, tragen daher den Hinweis „kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken“.

Zu den Zuckeraustauschstoffen gehören: Sorbit (E 420), Mannit (E 421), Isomalt (E 953), Polyglycitolsirup (E 964), Maltit (E 965), Lactit (E 966), Xylit (E 967) und Erythrit (E 968). Der Einfachzucker Fructose ist wegen seines Abbauweges im Organismus zwar ein Zuckeraustauschstoff, gilt rechtlich aber nicht als Zusatzstoff.

Während sich die Zuckeraustauschstoffe alle auf natürlich vorkommende süße Pflanzensäfte oder Stärke zurückführen lassen, sind Süßstoffe oft ohne natürliches Gegenstück. Um das 30- bis 3.000 fache süßer als Zucker werden sie nur in sehr kleinen Mengen eingesetzt. Weil ihr Energiegehalt im Verhältnis zur Süßkraft nur sehr gering ist, liefern Süßstoffe in den normalerweise verzehrten Mengen praktisch keine Energie.

Weil die verschiedenen Süßstoffe sich in ihren Eigenschaften unterscheiden und nicht mit jedem anderen Geschmack harmonieren, werden häufig Süßstoff-Kombinationen eingesetzt. Einige dieser Mischungen sind auch als Tabletten oder in flüssiger Form als sogenannte Tafelsüßen im Handel. Auf den Verpackungen dieser Produkte ist stets angegeben, welche Süßstoffe darin kombiniert wurden.

Die Süßstoffe: Acesulfam K (E 950), Aspartam (E 951), Cyclamat (E 952), Saccharin (E 954), Sucralose (E 955), Thaumatin (E 957), Neohesperidin DHC (E 959), Steviolglycoside/Stevia (E 960), Neotam (E 961), Aspartam-Acesulfamsalz (E 962) und Advantam (E 969).

In der Zutatenliste werden Zusatzstoffe dieser Gruppe als „Süßungsmittel“ gekennzeichnet, gefolgt von der E-Nummer oder dem Namen des konkreten Stoffes.

Die Verkehrsbezeichnung des jeweiligen Lebensmittels muss zudem um den Hinweis „mit Süßungsmittel“ ergänzt werden. Enthält das Lebensmittel die Süßstoffe Aspartam (E 951) oder Aspartam-Acesulfamsalz (E 962), ist zusätzlich der Hinweis „enthält eine Phenylalaninquelle“ auf der Verpackung Pflicht. Der Zuckeraustauschstoff Fructose wird rechtlich nicht zu den Zusatzstoffen gezählt und daher ohne weitere Hervorhebungen in der Zutatenliste aufgeführt.

Ihre Unterstützung

Bescheid wissen.
Selbst entscheiden.
Jetzt spenden